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Das Leben nach der Gründung Omsk.
Uebersetzung: Oxana Ljutowa, Omsk

Auch nach der Gründung unserer Stadt blieb das Leben von Buchholz immer noch bewegt.
Viele Omsk Bürger glauben, dass nach der Wanderung nach asiatischem Gold, nach dem Omsk gegründet wurde, im Leben des Begründers unserer Stadt nichts Wichtiges geschah. Aber doch. Ivan Dmitrievitsch war nicht der Mensch, der einfach ruhig sein Leben führen konnte.
Schwere Jahre.

Ihm wurde vieles zuteil. Gleich nach der Grundsteinlegung der Omsker Festung musste er nur mit Hilfe seiner Geduld leben. Von 1716 bis 1723 wusste er abends nicht , was ihn am nächsten Tag erwartete. Das Leben schlug ihn, ließ ihn fallen, hob ihn auf und warf ihn wieder auf den Boden. Bald nach der Wanderung nahm Buchholz an einem nach heutigen Einstellungen nicht edlen Ereignis teil – nämlich an dem Gerichtsprozeß um den Zarensohn Aleksej, den Sohn von Peter dem Ersten. Danach legte er dem Senat Rechenschaft ab über die Ergebnisse der asiatischen Wanderung durch Irtysch nach Gold.
Im Grunde genommen, war er in ein Untersuchungsverfahren verwickelt worden. Wurde rechtgefertigt. Aber mit wichtigen Sachen betraute man ihn immer noch nicht. Er konnte eigentlich den Rücktritt einreichen. Im Jahre 1721 wurde er 50. Sein eigenes Gut hatte er, konnte morgens Tee mit Kuchen und Vögelgesang genießen. Aber er bat Militärbehörde ihm einen Dienst zu leisten.

Endlich hat sich alles geregelt. Er bekam sein gewohntes Leben zurück – das Leben des militärischen Menschen. Ivan Dmitrievitsch bekam die Ernennung zum Kommandanten von Narva, der Festung in der Nähe von Petersburg. 1724 wurde er nach Ostsibirien, nach Transbaikalien versetzt. Gleichzeitig wurde er erstmal zum Oberst befördert und dann zum Regimentskommandeur, sein Regiment formierte er selbst.

Es ist schwer zu sagen, warum Buchholz in seinem Alter aus Narva zum westlichen Rand des Staates geschickt wurde. Wo es fast keine andere Seele gab. Man kann nur vermuten, ob er jemandem nicht genug gefällig war oder ob er jemandem was Falsches gesagt hat. Obwohl man seinen Charakter, laut der Biographie, nicht kompliziert, bäurisch nennen konnte. Es war ein schlagfertiger Mensch, der keine Intrige einfädelte, schmeichelte er auch nicht. Es soll klar sein, dass Narva zu verlassen, die sich in der Nähe von der Hauptstadt befindete, um am Ende der Welt zu leben, er nicht wegen seiner Reisenleidenschaft entschied. Die Ernennung war für den Oberst Buchholz auch keine Belohnung. Es wurde nur damit gemacht, um seine bittere Pille zu versüßen.

Am Rand des Staates.
Das, was für Buchholz die Verbannung war (werden wir uns vor Wahrheit nicht drücken), ist heute für Omsk Bürger ein großes Glück. So haben wir noch einen Anlaß, stolz auf den Begründer unserer Stadt zu sein. Die Stelle des Kommandanten von Narva war natürlich bedeutend, aber sozusagen nicht schöpferisch. Eine ganz andere Sache war Osten unseres Landes im ersten Quartal des XVIII Jahrhunderts. Das war für Russen eine zu wenig bekannte und fast unbesiedelte Gegend. Weit von beiden Hauptstädten, von Intrigen. Minimum Abhängigkeit, Maximum Möglichkeiten. Es gab dort auch genug Lügner, aber für sie war der östliche Rand wie eine Episode, eine Stufe in ihrer Karriere, der Beweis ihrer Treue dem Zar, für dem sie sich so weit weg zu fahren entschieden. Die Schwachen hielten dort nicht aus.

Über Buchholz kann man sicher sagen: hat ausgehalten und noch dazu gebaut. Gebaut hat er Kjachta, einen Übergang auf der russisch-chinesischen Grenze, der später eine bekannte kaufmännliche Stadt wurde. Kjachta ist nur zehn-zwölf Jahre junger als Omsk.

Das Ort für die Gründung der Stadt Kjachta wählte Ivan Dmitrievitsch mit dem Graf Vladislavitsch-Ragusinskij zusammen, der für Verhandlungen über Bestimmung der russisch-chinesischen Grenze dorthin geschickt wurde. Aber für Bau der Stadt war nur der Oberst verantwortlich – die Bauarbeiter am Anfang waren Soldaten aus seiner Regiment. Durch Kjachta wurden nach Russland Tee, Zucker, Textillen geliefert, aus Russland – Rauchwaren, Metall. Von 1728 war der Oberst Buchholz nicht nur Kommandeur der Jakutischen Regiment , sondern auch das Oberhaupt der Generalgrenzkontrolle. Jetzt musste er Aufgaben mit der Lösung verschiedener Grenzstreiten erledigen, sowie Regelung der Grenze. Es ist eine gute Möglichkeit sich zu bereichern, da er den ganzen Grenzhandel in seinen Händen hielt, wo man auch nicht vergessen durfte, dass er mit seinen Frau und Tochter bei der Regiment in einer fiskalischen Wohnung wohnte.

Im Jahre 1731 wurde er ihm der Titel „Brigadier“ zuerkannt. Gleichzeitig wurde er Kommandant der Selengischen Festung. Das ist in der Nähe von heutiger russisch-mongolischen Grenze. Im XVIII Jahrhundert gehörte das Territorium der heutigen Mongolei zu dem Chinesischen Reich.

Noch neun Jahre waren vorbei. Auf die Fürbitte des sibirischen Gouverneurs Lang hat der Brigadier Buchholz wegen der Gesundheit sein Amt niedergelegt. Aber vordem wurde er zum General-Major ernannt.

Bald, im Jahre 1741, verließ Ivan Dmitrievitsch diese Welt.

Man muss mit der Suche nicht aufhören.
Und hier beginnen wieder die Rätsel. Das genaue Datum und Ort seiner Beerdigung sind bis heute noch nicht bekannt. Auch nicht bekannt ist, wo sich seine Asche befindet. Im europäischen Teil Russlands, wo das Gut von Buchholz war? Oder in Omsk, in der Stadt, die Ivan Dmitrievitsch begründet hat? Oder auf dem Friedhof in Selenginsk?

Der bekannte omsker Heimatforscher und Schriftsteller Ivan Petrov nimmt an, dass die Asche von Ivan Dmitrievitsch an der Stelle der ehemaligen Iljinskaja-Kirche (hinter dem Lenin-Denkmal in die Seite der Musikalischen Theater) ist, worüber ihm viele Korrespondenten berichteten. Gegen dieser Version spricht sich scharf der andere bekannte omsker Heimatforscher Ivan Schichatov, der behauptet, dass das Ort der Beerdigung des Lutheraners Buchholz sich nicht in der Nähe von einer orthodoxen Kirche befinden könne.

Die meisten Forscher, inklusive den obengenannten Schichatov, glauben, dass Ivan Dmitrievitsch höchstwahrscheinlich auf dem Friedhof in Selenginsk beerdigt wurde.
Ein Grab zu finden soll eigentlich nicht schwer sein, man muss sich nut ein bisschen Mühe geben. Man braucht nur nach Selenginsk zu fahren, zum Friedhof zu gehen, einen Grabstein mit dem Namen „Buchholz“ zu finden (ein General-Major kann doch nicht unter einem einfachen Holzkreuz begraben worden sein). Und fertig mit dem chistorschen Rätsel. Man muss zunehmen, dass dass auf der Suche nach dem Grab von Buchholz viele Omsk Bürger nach Seleginsk fuhren: Professor Fialkov, Schriftsteller Utev, Heimatforscher Petrov und andere. Aber das Rätsel bleibt trotzdem. Der eigenwillige Fluß Selenga, auf dem rechten Ufer von dem die Festung war, gab den Ausschlag. Die ständigen Ausspülungen des Ufers und Frühlingshochwasser zwangen die Bewohner Selenginsk (oder wie sie heute heißt Staroseleginsk) an das andere Ufer hinüberzufahren und dort Novoselenginsk zu begründen. So blieb das Friedhof verwahrlost. Außerdem, wurde es nicht einmal von Vandalen attackiert. Die Zeit hatte darauf auch einen nicht guten Einfuss. Viele Grabsteine befinden sich unter der dicken Schicht von Sand und Moos.
Also, man kann, vieleicht nach indirekten Zeichen, doch beurteilen, dass Ivan Dmitrievitsch Transbaikalien nicht verließ. Darüber sprechen sehr überzeugend die Ergebnisse der vieljährigen Forschungen des Heimatforschers Djomin aus Ulan-Ude, der höflicherweise das der Zeitung „Omskaja Pravda“ mitgeteilt hat. Aus den Dokumenten, über die der Heimatforscher aus Burjatien verfügt, folgt, dass Ivan Dmitrievitsch auch nach dem 2. März 1740 als Kommandant der Selengischer Festung diente, obwohl es für das offizielle Datum seines Rhücktritts gehalten wurde, weil an die Adresse von Buchholz weitere Anweisungen aus Senat kamen. Das letzte wurde 15. Juni 1740 datiert. Außerdem hat Djomin nichts gefunden, was die Übergabe der Stelle dem neuen Kommandanten – Brigadier Jakobija, beweisen konnte. Der neue Kommandant konnte erst im Januar oder im Februar 1741 in Seleginsk ankommen. In diesen Monaten wurde die Eis-Überfahrt über Bajkal hergestellt. Djomin behauptet, dass wenn Buchholz auf dem Weg zu seinem Stammgut durch Irkutsk gefahren wäre, da es keinen anderen Weg nach Europa aus Selenginsk gab, hätten davon viele Eintragungen in Dokumenten gezeugt. Da Buchholz einen hohen Rang hatte, konnte er wärehnd der Fahrt unbemerkt nicht bleiben. Das kann man mit folgendem Fakt beweisen: alle Fahrten durch Irkutsk von dem neuen Kommandanten der Selengischer Festung, Brigadier Jakobija, wurden ausführlich dokumentiert. So konnte man auch den toten Buchholz ohne entsprechenden Eintragungen in Dokumenten für die Beehrdigung in Omsk oder in seinem Gut auf dem Territorium des europaeischen Teils des Landes nicht transportieren.

Dass das Grab von Buchholz auf dem alten Friedhof in Seleinsk ist, 1987 meinte der bekannte burjatische Geschichtsforscher Tugotov. Im seinem Artikel „Puschkin und Burjatien“ schrieb er: „Im Jahre 1958 wurde nach Staroselenginsk der bekannte Heimatforscher, Lehrer und Journalist Sergej Innokentjevitsch Glasunov geschickt. Er hat an den Grabstein gestoßen, der dem Begründer der Omsker Festung I. Buchholz gehörte“.

Wahrscheinlich, muss man mit der Suche nicht aufhören.

Viktor Gonoschilov, Omsk

Die Stadt an der Mündung des Flußes Om.
Ivan Dmitrievitsch hatte eine glückliche Hand. Außer Omsk und Kjachta hat er noch ein Paar Ortschaften gegründet. Aber Omsk, eine Millionenstadt, bleibt trotzdem die wichtigste Errungenschaft auf dem Lebensweg von Buchholz.
Die Stadt hat einige Charakterzüge ihrer Begründer übernommen. Zum Beispiel die gleiche Geduld und Arbeitsamkeit. Wir haben weder fischenreiche Meere, noch große Vorkommen. So hat es sich entwickelt, dass wir keine Geschenke von der Natur bekommen haben und unser Wohlstand nur aus dem reinen Fleiß besteht.
Die Stadt, die als Antwort auf Unglück in einem Kriegszug entstanden hat, blieb danach trotzdem ein sicherer Bestandteil des Landes. Das Zentrum des Steppengebiets, der Ausgangspunkt für alle Expeditione, die nach Asien gingen, die Hauptststadt der weißen Bewegung, die Schmiede der Waffe im Großen Vaterlandischen Krieg und im Kalten Krieg. Man denkt, dass die Rolle der Stadt im Leben Russlands mit dem Ort, wo sie sich befindet, verbunden ist. Mit der Mündung des Flußes Om. Der Fluß war die südliche Grenze des Sibirischen Khanat, des Tributzahlers Russlands im XVI Jahrhundert. Das heißt, im Grunde genommen, gehörte das Sibirische Khanat zu dem Russischen Staat. Mit der Begründung der Stadt, hat Buchholz für immer die schon seit hundert Jahren existierenden territorialen Streiten zwischen den Nomaden und Rus beendet.








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